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WALK IN PROCESS
SOMMERAUSSTELLUNG DER STUDIERENDEN
DER [BILDNERISCHEN] INNSBRUCK
MITTWOCH, 1. JUNI 2022, AB 16 UHR
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MIT DER DIESJÄHRIGEN SOMMERAUSSTELLUNG BEGIBT SICH DIE [BILDNERISCHE] IN DEN ÖFFENTLICHEN RAUM INNSBRUCKS. PLAKATE IM STADTRAUM DIENEN ALS INTERFACES VOM PHYSISCHEN IN DEN DIGITALEN RAUM, DEN SICH DIE BESUCHER*INNEN VIA SMARTPHONE ERSCHLIESSEN KÖNNEN. ZUR ERÖFFNUNG GIBT ES EINEN WALK IN PROCESS MIT VERSCHIEDENEN STATIONEN VOM PEMA II DURCH DIE INNENSTADT BIS ZUM KÜNSTLERHAUS BÜCHSENHAUSEN.​​
>>16:00 - START
[BILDNERISCHE] INNSBRUCK IM PEMA II, AMRASER STR. 4
DER GEMEINSAME PROZESS SETZT SICH FORT UND BEGINNT. DAS LASTENRAD IST GEPACKT. DIE OPEN STREET MAP UND DIE ARTIVIVE APP WERDEN GELADEN.
DOWNLOAD - ARTIVIVE APP GOOGLE PLAY STORE / APPLE APP STORE
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DAS WIR FORMIERT SICH ALS TEMPORÄRE GRUPPE, DIE KOLLEKTIV DEN ÖFFENTLICHEN RAUM DER INNENSTADT INNSBRUCKS DIGITAL UND ANALOG BEGEHEN WIRD, ZU FUSS UND MIT SMARTPHONE ODER HANDHELD DEVICE. DAS WIR IST HETEROGEN, BESTEHT AUS KÜNSTLER*INNEN, BESUCHER*INNEN, FREUND*INNEN, FAMILIE, UNBEKANNTEN, VIELLEICHT AUCH PASSANT*INNEN, DIE SICH ZUFÄLLIG ANSCHLIESSEN. DAS WIR IST BEWUSST KEIN KOLLEKTIV UND KEINE KÜNSTLER*INNENGRUPPE. UND DOCH IST DIESES PROJEKT EINE KOMPLEXE KOLLABORATION VON INDIVIDUEN, KLEINGRUPPEN, MIKROPROJEKTEN UND TEAMS. EINE GEWACHSENE STRUKTUR UNTERSCHIEDLICHER ANSÄTZE, EINE GEMEINSAME BEGEGNUNG UND EINE TEMPORÄRE ANEIGNUNG. EINE KOLLABORATION, DIE GEMEINSAM HANDELT UND VERHANDELT; EIN KOLLABORATIV.
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BLANK PAGE - ANDREA PLATZER BACHELOR AUSSTELLUNG, KUNSTBOX 01.06.-09.06. ÖFFNUNGSZEITEN MI-FR, 10 – 12 UHR
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BREAK/BROKE - MAURICE CAZZOLLI, CLEMENS GÄCHTER, CARINA KLEBELSBERG & LISA GRATL, YASMIN PIGER, MODELLAUSSTELLUNG
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DAS, WAS ICH MACHE, IST NICHT EINFACH NUR EIN NETTES HERUMSPAZIEREN, EIN LUSTWANDELN, EINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT. ICH BIN NOCH KEIN TEIL EINER TRADITION, ES GIBT VON MIR NOCH KEIN BILD MIT SPAZIERSTOCK UND ZYLINDER AUF DEN GROSSEN BOULEVARDS, KEINE LITERATURGESCHICHTE. WENN ICH MICH IN STÄDTEN BEWEGE, HEISST DAS: AUFPASSEN. ODER ES HEISST: GESEHEN WERDEN. ODER: VOLLKOMMEN UNSICHTBAR SEIN.
ÖZLEM ÖZGÜL DÜNDAR, MIA GÖHRING, RONYA OTHMANN, LEA SAUER (HG.): FLEXEN. FLÂNEUSEN* SCHREIBEN STÄDTE. VERBRECHER VERLAG, BERLIN, 2020, S. 9
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>>17 UHR - WALK
WE WALK IN PROCESS! WAS IST DIE DIREKTE ROUTE? GIBT ES ALTERNATIVEN, SIDE STEPS UND GERADE LINIEN? WIR MÄANDERN. ENDLICH VERSTEHEN WIR, WARUM DER „LAUFENDE HUND“ SO HEISST - EIN ORNAMENT IM ÖFFENTLICHEN RAUM. WIR HINTERLASSEN KEINE SPUREN UND DOCH SCHREIBEN WIR UNS EIN ALS PROZESS, ALS MOMENT, ALS ERFAHRUNG, ALS HANDLUNG.
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DER SPAZIERGANG WURDE IN ZEITEN DES LOCKDOWNS WIEDERENTDECKT ALS BEFREIENDES, ÖFFENTLICHES MOMENT UND GLEICH DARAUF VON RECHTS INSTRUMENTALISIERT UND IDEOLOGISCH MISSBRAUCHT ALS FASCHISTOIDE FACKELWANDERUNG. WIR EROBERN UNS DAS FORMAT SPAZIERGANG ZURÜCK. WIR MARSCHIEREN NICHT: KEINE DEMO, KEIN PROTEST, KEINE PARADE UND AUCH KEINE PROZESSION. VIELMEHR EIN PROZESS.
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WIR FLANIEREN, WIR SCHLENDERN UND VERWEILEN, WEIL DAS GEHEN SCHON IMMER EINE KÜNSTLERISCHE AKTION WAR. DER FLÂNEUR IST BEI CHARLES BAUDELAIRE „ARTISTE“, ER BEWEGT SICH SCHEINBAR OHNE ZIEL. ANDERS DIE FLÂNEUSE, DIE NACH LAUREN ELKIN HISTORISCH BEGRÜNDET LINEARER DEN ÖFFENTLICHEN RAUM DURCHQUERT UND SICH ERST VIEL SPÄTER DES ÖFFENTLICHEN RAUMS ERMÄCHTIGT. HEUTE GEHEN WIR KOLLEKTIV UND GLEICHBERECHTIGT MIT WALTER BENJAMIN „AUF DEM ASPHALT BOTANISIEREN“ UND REFLEKTIEREN DIE UNTERSCHIEDLICHEN WAHRNEHMUNGEN!
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FLANEUSES
NICHT UNTER JEDER LAMPE KÖNNTEN WIR STEHEN BLEIBEN
WIE DOISNEAUS LIEBESPAAR UND DANN EINFACH WEITERGEHN
ALS WÄRN WIR SCHON IMMER SO TEIL DES BILDES
SOLANGE JEMAND UNS HINTERHERRUFT LESBEN, MANNSWEIBER. KOPFSCHUSS
WÜRDEN GERN VERSCHWINDEN, AUF OFFENEN ALLEEN
NUR SEHN UND BESCHREIBEN. OHNE CAMOUFLAGE ZU TRAGEN
SCHARFEN BLICKEN AUSGESETZT ZU SEIN IN HIGH HEELS, CAPPY, PINKEN
BOMBERJACKEN
RÖCKEN ODER IN ZU GROSSEN HEMDEN, BOXER SHORTS ...
WEISS DER GEIER
ES DAUERT NOCH BIS WIR GANZ IN RUHE FLANIEREN
ANNA HETZER IN: FLEXEN. FLÂNEUSEN* SCHREIBEN STÄDTE, S. 129
WIR GEHEN VORBEI AN RISO-PLAKATEN DER STUDIERENDEN DER [BILDNERISCHEN]. ÜBER DIE ARTIVIVE APP ÖFFNEN SICH DIGITALE COLLAGEN UND VIRTUELLE EBENEN, DABEI VERLINKEN QR CODES DIE VIDEOARBEITEN. URBANE UND VIRTUELLE REALITÄT VERMISCHEN SICH. UNSICHTBARES WIRD SICHTBAR FÜR DEN MOMENT, WIRD IN UNSEREM SMARTPHONE AN DIE BILDOBERFLÄCHE GETRAGEN. MIT BLOSSEM AUGE NICHT ZU SEHEN, MANIFESTIERT SICH EINE VIRTUELLE ANIMATION AUF DEM BILDSCHIRM.
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PROMENADOLOGIE MEETS POKÉMON GO. EIN DIGITALER SPAZIERGANG IM INTERNET WÄRE UNS ZU ABSTRAKT, ZU KOMMERZIELL, ZU INDIVIDUELL. WIR SIND KEINE CYBERFLANEURE, DIE SICH VIRTUELL IM KONSUMISTISCHEN WWW VERLIEREN. WIR WOLLEN AUCH NICHT VOM SMARTPHONE NAVIGIERT UND KONTROLLIERT WERDEN BEI UNSEREM WEG VON A NACH B. NICHT DIE KÜRZESTE STRECKE IST UNSER ZIEL, VIELLEICHT ABER DIE MIT DEM STÄRKSTEN NARRATIV. GEHEN UND ERZÄHLEN. DIE PLAKATE SIND HIERBEI PORTALE, INTERFACES IN EINE ANDERE DIMENSION, DIE EINEN ZWEITEN LAYER ZUR REALITÄT ADDIEREN. DURCH DIE VERBINDUNG VON REALEM UND DIGITALEM RAUM FINDET DIE VISUELLE ERZÄHLUNG IM KOPF DER BETRACHTER*INNEN STATT UND BLEIBT DOCH ZEICHENHAFT: AR, VR ODER DOCH NUR KOPFKINO? NENNEN WIR ES DIGITAL REALITY EXTENSIONS?ODER GLOW IN THE DARK
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>>PLAKATE IM STADTRAUM
ENTLANG DER B171 ZWISCHEN INNBRÜCKE UND INNSTEG VON Angela Brugger, Christina Burger, Patricia Buttinger, Özge Can, Maurice Cazzolli, Tatjana Dietrich, Lena Divo, Michael Drolle, Aleksandar Eric, Marit Sophie Franz, Clemens Gächter, Rachel Katstaller, Anna Kelm, Carina Klebelsberg & Lisa Gratl, Lorena Mantl, Jack Mödlinger, Franziska Nössing, Regina Oberdorfer, Lena Palaver, Maria Pfeifer, Yasmin Piger, Luca Plattner, Sonja Plattner, Andrea Platzer, Julia Anna Prantl, Maria Priller, Mirjam Rizzi, Marie Schipflinger, Schneider Alena, Nadia Schützinger, Dorothea Stampfl, Tobias Sturm, Teresa Walentich, Janine Zumtobel
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>>PROJEKTE VIRTUELLE ODER ANALOGE RÄUME ENTLANG DER ROUTE
Marie Schipflinger GRAFITTIWAND BAHNUNTERFÜHRUNG, Maria Priller & Sonja Plattner TIROLER VOLKSKUNDEMUSEUM, Adriana Rebeles TIEFGARAGE UNTER DEM THEATERPLATZ, Lisa Gratl & Carina Klebelsberg FILM LINK MIT 24 H FREISCHALTUNG, Sarra Nsir LATERNE AM PARK ENTLANG DES RENNWEG
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>>17:30 SATELLIT
EIN ZWISCHENSTOPP, EIN SAMMELPUNKT, BEVOR MAN WEITER AUSSCHWÄRMT IM FLANIERMODUS. DAS LASTENRAD ALS MULTIFUNKTIONELLER, MOBILER HUB BREITET SATELLITENARTIG SEINE FLÜGELTISCHE AUS UND PRÄSENTIERT DIE RISO-EDITION 2022, GLOW IN THE DARK. DIE MOTIVE DER PLAKATE, GESAMMELT, HANDSIGNIERT UND KONFEKTIONIERT ALS GANZES. EIN KOLLABORATIVER PROZESS MIT ÜBER 40 FACETTEN BRINGT INDIVIDUELLES UND GEMEINSCHAFTLICHES LEUCHTEN HERVOR. ZWISCHEN PICKNICK UND PAUSE KONZENTRIEREN SICH HIER ALLE IM STADTRAUM VERSTREUTEN PLAKATMOTIVE ZUM TEMPORÄREN GATHERING. WIR VERWEILEN, PRÄSENTIEREN UND INTERAGIEREN.
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MOBILE KLANG RÄUME DIE PASSANT*INNEN IN EINE OPEN JAM SESSION, ALS AKTIV ÄSTHETISCHE (WELT-) ERFAHRUNG. MEMES – ALS KOMMUNIKATIONSSCHMIERSTOFF – KÖNNEN IN EINEM ZWEITEN WORKSHOP ERSCHLOSSEN UND GESTALTET WERDEN.
DER WORKSHOP INVOLVIERT PARTIZIPATIV
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> GLOW IN THE DARK. KOLLABORATIVES DRUCKWERK DER BEREICHE GRAFIK/MALEREI UND BILDHAUEREI/NEUE MEDIEN
HERAUSGEBERIN: DIE BILDERNISCHE - Auflage: 120 Stück
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> MOBILE KLANG RÄUME WORKSHOP MIT STUDIERENDEN DER [Bildnerischen], DER MUSIKPÄDAGOGIK UND DEM KLANGSPUREN MOBIL SCHWAZ.
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ICH VERSCHLINGE DIESE STADT, ICH NEHME SIE MIR BISSEN FÜR BISSEN, BIS ICH GANZ AUSGEFÜLLT BIN VON IHR UND SIE NUR MIR GEHÖRT, ZUMINDEST TEMPORÄR. ICH VERSPEISE DIE STADT, WEIL ICH SIE LIEBE UND BESIEGEN WILL. SCHEISS AUF DIE GANZE BÄCKEREI, ICH WILL AUCH DEN SPÄTI UND DEN JUWELIER, DIE GANZE STRASSE, DEN KIEZ, ALLES. MUND AUF UND REIN DAMIT, ALWAYS HUNGRY, SAG ICH JA.
HALINA MIRJA JORDAN IN: FLEXEN. FLÂNEUSEN* SCHREIBEN STÄDTE. S. 179
20:30- SCREENING NOCH SIND WIR NICHT MÜDE, WIR SIND IMMER NOCH ÖFFENTLICH: VIELLEICHT HABEN WIR VIEL GEREDET UND REFLEKTIERT, ÜBER GEFAHREN UND GEFÄHRT*INNEN, ÜBER DARKNESS UND STRAHLKRAFT, ÜBER SAFE SPACE UND SELBSTERMÄCHTIGUNG, ÜBER DEN SPAZIERGANG UND GENDERSPEZIFISCHE WAHRNEHMUNG DES ÖFFENTLICHEN RAUMS. VIELLEICHT HABEN WIR VIEL GELACHT UND "FUNNY WALKS" PERFORMED. VIELLEICHT HABEN WIR UNS BEIM POTLUCK PICKNICK GESTÄRKT. GEMEINSAM ZIEHEN WIR WEITER ZUR FINALEN STATION DES WALK IN PROCESS, DEM VIDEO UND PERFORMANCE ART SCREENING DER STUDIERENDEN DER NEUEN MEDIEN: "FOLLOW UNS FELLOWS".
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"EIN STROM ZIEHT DURCH DIE STADT - FOLGT UNS, GEFÄHRT*INNEN!" UND TAUCHT MIT UNS IN EINEN RAUSCH DER BEWEGTBILDER UND PERFORMATIVEN AKTE. DANACH VEREINZELN WIR UNS WIEDER UND LÖSEN UNS AUF IN DER NÄCHTLICHEN STADT.
FLÂNEURE UND FLÂNEUSEN, WAS HAT SICH VERÄNDERT?
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> FOLLOW US FELLOWS. VIDEO UND PERFORMANCE ART SCREENING, Q&A
MIT FILMEN VON
Angela Brugger, Aleksandar Eric, Marit Franz, Clemens Gächter, Lisa Gratl & Carina Klebelsberg, Rachel Katstaller, Sarra Nsir, Adriana Rebeles, Regina Oberdorfer, Maria Pfeifer, Luca Plattner, Janine Zumtobel;
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DU LÄUFST DURCH DIE STADT, DIE STADT IST EINE VON VIELEN, DU SCHLIESST KURZE BEKANNTSCHAFTEN, DU SCHLIESST LANGE BEKANNTSCHAFTEN, DU FICKST, DU REDEST, DU UNTERHÄLTST, DU MACHST EIN ZIEMLICH GUTES GEFÜHL, DU DANKST UND DIR WIRD GEDANKT, DU BIST RICHTIG JÄMMERLICH, EGAL, DU MACHST IMMER WEITER, DU LÄCHELST, DU LÄUFST DURCH DEN TAG, DU ARBEITEST, DU ENTSPANNST, DU BIST ZIEMLICH ENTSPANNEND, DU SCHLÄFST, DU HEULST, DU KOMMST NIRGENDWOHIN, JETZT BIST DU MÜDE, EGAL, JETZT BIST DU MÜDE, DU STEHST MORGENS AUF, DU SCHLÄFST ODER AUCH NICHT, LIEBST ODER AUCH NICHT, DU BENUTZT DEINEN KOPF ODER AUCH NICHT, DU BENUTZT IHN, UM DICH ZU VERSTELLEN, UND JETZT GEHT'S VORWÄRTS: MEHR TEMPO MEHR TAG MEHR ORDNUNG, DU KONTROLLIERST, DU REDEST, DU HAST NICHTS ZU SAGEN, DU WEINST EIN BISSCHEN, WEIL DIR SONST NICHTS EINFÄLLT, DU REDEST, DU MACHST IMMER WEITER, DRAUSSEN DIE WELT, DIE NICHT EINBRICHT, DIE NIE IN DICH EINBRICHT, DU BLEIBST INTAKT, DU REDEST, DAS IST NICHT MEINE STIMME. EGAL.
GERHILD STEINBRUCH IN: FLEXEN. FLÂNEUSEN* SCHREIBEN STÄDTE, S. 21
HALINA MIRJA JORDAN IN: FLEXEN. FLÂNEUSEN* SCHREIBEN STÄDTE. S. 179
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